Gebrauch des Infinitivs mit/ohne zu
Der Infinitiv steht ohne zu
in folgenden Fällen:
1. nach den Modalverben und dem Verb lassen
.
Die Touristen wollen eine Rundfahrt durch die Stadt machen.
Der Lehrer lässt den Schüler den Text lesen.
2. nach den Verben der Bewegung wie gehen, fahren, laufen.
Wir gehen Bücher kaufen.
Die Kinder fahren baden.
3. nach den Verben hören, sehen, fühlen.
Wir hören die Mädchen singen.
Ich sehe den LKW fahren.
4. nach Verben lehren, lernen, helfen
schwankt der Gebrauch der Partikel zu
.
a) Bei lehren, lernen
hängt es davon ab, ob der Satz mehrere Wörter enthält.
Ich lerne Klavier spielen.
Ich habe heute morgen nach dem Frühstück 2-3 Stunden Klavier zu spielen gelern.
b) Bei helfen – ob man einfach beisteht oder etwas selbst erfüllt:
Ich helfe meiner Mutter, das Zimmer in Ordnung zu bringen (Ich bringe es selbst in Ordnung).
Ich helfe dem Jungen, auf den Zaun zu klettern (Ich stehe nur bei).
Der Infinitiv steht mit zu
:
1. nach den meisten Verben: beginnen, beschließen, versprechen, vorschlagen, bitten, scheinen, glauben, vergessen, empfehlen, pflegen, befehlen, verbieten u. a. m.
Das Mädchen beschloss, den Brief zu beantworten.
2. nach den prädikativen Adjektiven stolz, glücklich, froh, überzeugt, bequem u. a.
Es ist immer interessant, etwas Neues zu erfahren.
3. nach einigen abstrakten Substantiven wie der Gedanke, das Glück, der Freude, der Wunsch, die Absicht, die Möglichkeit.
Ich habe den Wunsch, nach Australien zu fahren.
Der Infinitiv kann mit seinen näheren Bestimmungen eine Infinitivgruppe bilden und steht in dieser meist mit zu
:
Die Mutter bat den Sohn, sich in der Schule mehr anzustrengen.